Frauenmassage.
Zum ersten Mal liege ich hier auf der Matte bei Hanna, in diesem ruhig eingerichteten Raum. Neugierig und voller Erwartungen. Ich bin entspannt und das Kopf-Karussell schweigt.
Ich atme. Ich kenne Hanna bereits durch Gespräche und den Frauenkreis und ich habe sie als warmherzige, vertrauenswürdige Person kennengelernt.
In Gedanken gehe ich den Weg rückwärts. Ich denke an meinen schlechten Start in den Tag, an meine Ängste und Befürchtungen, an die Zweifel und Kritik an meinem Körper.
Ich atme tief ein. Das alles konnte ich abgeben und nun liege ich hier und spüre, wie Hanna nach dem Begrüßungsritual vorsichtig beginnt, mit meinem Körper Kontakt aufzunehmen. Alles geschieht behutsam und in großer Ruhe.
Auch das Aufdecken des Lunghi (das Tuch, das ich zu Beginn trage) geschieht mit großer Raffinesse und Achtsamkeit.
Jeder Teil meines Körpers wird liebevoll berührt, es ist mir nichts zuviel, nicht die Intensität, nicht die körperliche Nähe.
Ströme von warmem Öl fließen über meinen Körper und ich löse mich auf.
Ich bin wieder 10 Jahre alt. Damals war eine Berührung etwas, das ich einfach annehmen durfte. Etwas, das nicht aufgeladen war mit sexuellen Erwartungen und Druck. Sätze wie “Wer A sagt, muss auch B sagen …”, all das hat keine Gültigkeit hier.
Ich nehme viele Facetten und Gefühle wahr, die in meinem Körper wohnen. Mal fühle ich mich wie eine alte, in den Angeln quietschende Tür, dann bin ich ein Honigtöpfchen, voller Wonne.
Ich spüre wie ich mich selbst vernachlässigt habe.
Dann spüre ich die Verbindung zwischen meiner Yoni und meinem Herzen und es schüttelt mich durch. Das alles ist schwer in Worte zu kleiden.
Es war heilig und wahrhaftig, kostbar und wertschätzend.
Danke für diese tiefe Erfahrung.